100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eschborn – Die Jahre 2000 bis 2010

Die Freiwilligen Feuerwehr Eschborn feiert am Wochenende vom 11. bis 13. Juni 2010 ihr 100-jähriges Jubiläum. In einer 7-teiligen Artikelserie stellen wir Ausschnitte unserer langjährigen Geschichte vor:

In den letzten 10 Jahren wurden für die Feuerwehr Eschborn viele Investitionen getätigt. Im Jahr 2000 wurde ein neues Mannschaftstransportfahrzeug beschafft und im Jahr 2003 ein neuer Einsatzleitwagen, wodurch der alte ebenfalls für den Transport der Mannschaft genutzt werden konnte und erstmals nicht mehr alle Fahrzeuge im Gerätehaus untergestellt werden konnten. Gemeinsam mit den städtischen Gremien beginnt die Suche nach Lösungen wegen der Platznot.

Im Jahr 2006 übernahm die Feuerwehr ein Wechsellader-Fahrzeug mit zwei Abrollcontainern und ersetzte hiermit den im Vorjahr ausgemusterten LKW. Ein Container ist mit Schlauchmaterial, Industriesaugern, und Lüftern beladen, der Zweite ist eine offene Schuttmulde, die zu Transportfahrten eingesetzt wird. Zusätzlich wurde ein Flurförderfahrzeug und als Ersatz für das alte LF8 ein neues Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug LHF City in Dienst gestellt.

Im Jahr 2008 kam ein neuer Mannschaftstransporter zur Wehr, der das alte MTF, das früher ELW war, ersetzte. Zur Ölschadenbekämpfung wurde ein Umweltschadensfahrzeug in Dienst gestellt, das mit nur zwei Personen und spezieller Technik mehr leistet, als der Mensch mit Bindemittel und Besen.

Durch eine Landesbeschaffung im Jahr 2009 wurde der Löschzug Eschborn um ein Hilfeleistungslöschfahrzeug 10 erweitert.

Im Jubiläumsjahr 2010 wird ein weiterer Abrollcontainer für den Wechsellader mit 5000 Meter B-Schlauch und ein Großraumlüfter angeschafft. Außerdem wird der in die Jahre gekommene Vorausrüstwagen durch eine Ersatzbeschaffung ersetzt. Der alte VRW ist ein Einzelstück und soll der Wehr erhalten bleiben.

Es wurde jedoch nicht nur in den Fahrzeugbestand investiert: Im Jahr 2001 wurden sogenannte Totmann-Warner eingeführt, die akustisch Alarm schlagen, sobald sich eine Einsatzkraft während des Einsatzes unter Atemschutz eine gewisse Zeit nicht bewegt. Aufgrund des Warnsignals kann eine schnelle Ortung des Verunfallten erfolgen.

Nachdem die Berufsfeuerwehr Frankfurt zwei Kameraden zu Höhenrettern ausgebildet hat, mussten Geräte zur Absturzsicherung angeschafft werden. Die Höhenretter schlossen sich der Höhenrettung des Main-Taunus-Kreises an. Die Aufgabe dieser Einheit besteht darin, dort zu helfen, wo Leitern nicht mehr ausreichen. Da in unserer Region immer höhere Gebäude entstehen, ist dies eine notwendige Entwicklung für die Feuerwehr. Auch die übrigen Einsatzkräfte wurden auf diesem Gebiet geschult.

Zusätzlich wurde am 01.09.2007 ein dritter hauptamtlicher Gerätewart eingestellt.

Als besonderer Einsatz der vergangenen 10 Jahre ist am 20.08.2004 ein Brand im alten Ortskern zu erwähnen. In recht enger Bebauung war in den frühen Abendstunden in die Rosengasse ein Brand in einem Wohnhaus ausgebrochen. Gemeinsam mit den Kameraden aus Niederhöchstadt konnte das Feuer gelöscht werden. Es gab keine Verletzten und die Nachbarschaft blieb unbeschädigt. Durch den vermehrten Einbau von Brandmeldeanlagen in großen Gebäuden und brandtechnisch verbesserten Baustoffen gehören solche Feuer heute zum Glück nicht mehr zu den Haupttätigkeiten. 2004 rückte unsere Wehr beispielsweise zu insgesamt 275 Einsätzen aus, davon nur 35 Brand-, aber 102 Hilfeleistungseinsätze und 138 Fehlalarme.

Um auch in Zukunft eine schlagkräftige Wehr zu haben, wurden von der Stadt verschiedene Anreize geschaffen, um aktive Mitglieder für ihre ehrenamtliche Arbeit zu belohnen. Seit 2005 können Mitglieder der Einsatzabteilung kostenfrei das Wiesenbad besuchen und im Sportzentrum der Deutschen Bank trainieren. Die Einführung der Hessischen Ehrenamtscard im Jahr 2006 ermöglicht seitdem ebenfalls Ermäßigungen in unserer Region.

Auch im Feuerwehrverein haben sich in den letzten 10 Jahren umfangreiche Änderungen ergeben. Am 01.01.2007 trat eine neue Satzung in Kraft, seit dem 23.10.2007 wird der Verein im Vereinsregister am Amtsgericht Frankfurt als e.V. geführt. Um sinkenden Mitgliederzahlen entgegen zu arbeiten, wurde 2008 eine Werbemaßnahme in Zusammenarbeit mit einer professionellen Agentur gestartet. In einem Zeitraum von einem Jahr konnte so die Anzahl der fördernden Mitglieder von 412 auf 588 gesteigert werden. Der alte Opel Blitz, der vor Jahren von der Feuerwehr Appenheim den Weg zurück zu seiner Ursprungsfeuerwehr fand, ist endlich soweit hergerichtet, dass er zugelassen werden konnte. Er soll der Feuerwehr erhalten bleiben. Im Jahr 2009 erwarb der Verein schließlich den alten VW-Transporter von der Feuerwehr, um mit diesem Vereinsfahrten erledigen zu können.

Vom 11. bis 13. Juni 2010 steht nun das Festwochenende zum 100-jährigen Jubiläum der Feuerwehr vor der Tür.

(mh)