100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eschborn – Die Wehr während der Zeit des 2. Weltkriegs

Die Freiwilligen Feuerwehr Eschborn feiert am Wochenende vom 11. bis 13. Juni 2010 ihr 100-jähriges Jubiläum. In einer 7-teiligen Artikelserie stellen wir Ausschnitte unserer langjährigen Geschichte vor:

Am 1. Mai 1939 enden die Aufzeichnungen der Eschborner Feuerwehr mit dem Eintrag im Protokollbuch: "Nachdem ein vereinsmäßiges Bestehen einer oder aller Freiwilligen Feuerwehren von Seiten der Regierung aufgehoben wurde, erlosch der seitherige Verein als solcher und wurde unter das Kommando eines Führers gestellt, der in seiner Person alle Verantwortung trägt und nach allen Seiten zu verantworten hat. Mithin wird das Protokollbuch geschlossen und alle Aufzeichnungen sind durch Schriftführer unzulässig." Albert Bindewald, Schriftführer. Geschlossen 1. Mai 1939.

Im traurigen Kapitel des 2. Weltkrieges wurde die Wehr der Polizeitruppe unterstellt und zu Einsätzen nach Fliegerangriffen nach Frankfurt, Offenbach, Rüsselsheim, Sulzbach und anderen Orten befohlen. Bei zahlreichen Einsätzen, manchmal während des Abwurfs von Brand- und Phosphorbomben, leisteten die Männer Hilfe. Tagelang kamen die Helfer nicht aus den Kleidern. Auch das Dorf Eschborn blieb nicht verschont. So vernichtete eine Luftmine in der Nacht vom 25. auf den 26. August 1942 ein landwirtschaftliches Gehöft sowie mehrere Gebäude in der Neugasse und raffte fünf Menschen dahin. In der Nacht vom 22. auf den 23. März 1944 verwandelte ein Luftangriff mit Brand- und Phosphorbomben Eschborn in ein Flammenmeer. Es brannte an 28 Stellen, meist landwirtschaftliche Gehöfte standen in Flammen, und weit war der Feuerschein des brennenden Eschborns sichtbar. Vieles wurde in dieser Brandnacht ein Raub der Flammen, doch durch den selbstlosen Einsatz der Feuerwehrleute, unterstützt von Nachbarwehren, konnte noch größerer Schaden verhindert und viel Vieh gerettet werden. Dieser Krieg forderte von der Wehr einen hohen Blutzoll. Neun Kameraden kehrten von den Kriegsplätzen nicht zurück. (mh)