Die Freiwilligen Feuerwehr Eschborn feiert am Wochenende vom 11. bis 13. Juni 2010 ihr 100-jähriges Jubiläum. In einer 7-teiligen Artikelserie stellen wir Ausschnitte unserer langjährigen Geschichte vor:
Am 10. Juni 1910 feierten die Einwohner des Dorfes Eschborn in den Oberwiesen das Kreis-Kriegerverbandsfest. Jung und alt drehten sich im frohen Tanze als gegen 23:30 Uhr der Schreckensruf "Feuer" erschallte. Alle Freude war dahin und alle rannten dem Dorfe zu. Im Unterort brannte die Scheune des Landwirts Wilhelm Datz. Kaum war die Pflichtfeuerwehr mit ihren beiden Spritzen in Tätigkeit erschallte erneut der Ruf "Feuer". Nun brannte die erst 1909 fertig gestellte Feldscheune von Johann Dahlem im heutigen Dörnweg. Da es sich bei diesem Brand um eine freistehende Feldscheune handelte und keine umliegenden Gebäude in Gefahr waren, wandte man sich der ersten Brandstelle zu. Die Pflichtfeuerwehr unter der Leitung ihres Commandanten Baltasar Schwerburger und viele Bürger des Dorfes bekämpften den Brand. Doch man sah, dass nicht alles so klappte und noch bei den Löscharbeiten wurde der Entschluss gefasst: "Wir gründen eine Freiwillige Feuerwehr.
Am 26. Juli 1910 fand dann die Gründungsversammlung mit 29 aktiven und 31 passiven Mitgliedern statt. Nach einigen Schwierigkeiten wurde am 23. Oktober 1910 der Kaufmann Heinrich Dahlem zum 1. Commandanten gewählt.
Am 7. Mai 1911 konnte sich die junge Wehr dem Gemeinderat und den Einwohnern bei einer Übung als gut ausgerüstet und ausgebildet präsentieren. Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Sossenheim spielte und aus den Nachbarorten waren Abordnungen der Wehren aus Rödelheim, Steinbach, Schwalbach, Unterliederbach, Nied und Höchst erschienen.
Am 1. August 1914 begann der 1. Weltkrieg. Aus den Reihen der Wehr mussten 27 Kameraden den Soldatenrock anlegen. Um den Brandschutz zu gewährleisten, wurde der Wehr eine Pflichtfeuerwehr zugeteilt. Nach Beendigung des Krieges fand die Wehr erst 1919 zu ihrem früheren Vereinsleben zurück. 4 Kameraden waren im Krieg gefallen, 5 Mann verstorben.
Zum 10-jährigen Jubiläum stifteten die Frauen eine Fahne und es wurde mit einem Fest, einem Festzug und der Fahnenweihe gefeiert. Dieselbe Fahne geht noch heute bei vielen Anlässen der Wehr voran. Im Jahr 1927 wurde die erste Motorspritze angeschafft.
Nach Beendigung des Festes zum 25-jährigen Jubiläum mit Festzug und Festzelt legte der damalige Commandant Heinrich Schmitt sein Amt nieder, da man ihn zum Kreiswehrführer gewählt hatte. (mh)