Feuerwehr-Kämpen tauschen Erinnerungen aus

Niederhöchstadt. Wenn Hans Zengeler seine alten Feuerwehrkameraden einlädt, ist jeder gerne zur Stelle. Denn vor gut zehn Jahren hatte der ehemalige Kreisbrandinspektor die Idee, alle führenden Wehrmänner, die in die Altersabteilung übergewechselt sind, zu einem jährlichen Stelldichein zusammenzubringen. Alle kamen sie jetzt wieder, die Ex-Wehrführer und Ex-Brandinspektoren vieler Städte und Gemeinden im Main-Taunus-Kreis.

«Die älteren Kameraden wollten nicht mehr mit dem Bus in der Gegend rumfahren», berichtete Zengeler, der eine Lösung fand. «Dafür besuchen wir jetzt die neuen Feuerwehrgerätehäuser und treffen uns dort zu einem gemütlichen Beisammensein.» Dies könnten selbst noch Baustellen sein. Hauptsache, es gibt was Neues zu bestaunen. Also traf sich die Seniorenabteilung des Kreisfeuerwehrverbandes im neuen Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Niederhöchstadt. Mit den Gattinnen feierten sie schon am frühen Nachmittag in der geräumten Halle bei einem bunten Programm. Begrüßt wurden die Gäste von Bürgermeister Wilhelm Speckhardt und Eschborns Brandschutzdezernent Karl-Heinz Gritsch. Der lud die Truppe, nach Kaffee und Kuchen, zu einer Rundfahrt im Bus durch die Stadt ein. Dabei wurde auch die Fliegerhalle auf dem alten Flughafengelände angesteuert, in der so mancher Altfeuerwehrmann seine Ausbildung absolviert hatte. Selbst Gritsch war dort «Schüler» bei Hans Zengeler. Danach waren die Musiker an der Reihe. Die KCN-Sänger schmetterten typische Stimmungslieder, Eberhard Maurer und Gerhard Sirsch traten als «Wildecker Herzbuben» auf. Jürgen Lugert spielte Unterhaltungsmusik. Zwischendurch witzelte Hubert Henrich, dem Alter der Gäste angepasst, über die Alltagsprobleme eines Rentners.

Natürlich wurden auch reichlich Erinnerungen ausgetauscht. «Ich habe damals mehrere Scheunenbrände erlebt», berichtete Heinrich Kunz, der 1946 als 21-Jähriger in die Eschborner Feuerwehr eingetreten war. «Die Zahl der Fehlalarme hat sich ständig erhöht, weil die Stadt nach dem Krieg stark gewachsen ist und die Technik noch nicht so ausgereift war.» Die 100-Jahr-Feier seiner Wehr in zwei Jahren möchte der 83 Jahre alte Kunz, Wehrführer von 1974 bis 1983, noch gerne erleben. (gs)

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