Für die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Eschborn stehen verantwortungsvolle Aufgaben an

Für die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Eschborn stehen verantwortungsvolle Aufgaben an – Eine Zusammenfassung der Jahreshauptversammlung beider städtischen Feuerwehren

Am 21. April trafen sich die Einsatzkräfte, die Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung sowie die zuständigen städtischen Gremien zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Eschborn. Ein Tag, an dem ein Resümee über das abgelaufene Kalenderjahr gezogen und mit nötiger Weitsicht in die Zukunft der beiden Feuerwehren in Eschborn und Niederhöchstadt geblickt wird. So tat es auch Stadtbrandinspektor Reinhold Quehl als Leiter beider Freiwilligen Feuerwehren.

Nachdenklich sollte stimmen, dass sich dem seit Jahren anhaltenden Trend über schwindende Mitgliederzahlen und der damit verbundenen Bedrohung der Tagesalarmsicherheit nur äußerst schwer begegnen lässt. Ein Problem, dass nicht nur die Freiwilligen Feuerwehren aus Eschborn betrifft, sondern auch im Main-Taunus-Kreis ein Thema ist. Denn es betrifft alle Freiwilligen Feuerwehren gleichermaßen.

Zur Sicherung der personellen Einsatzstärke im Tagesbetrieb baut Stadtbrandinspektor Reinhold Quehl auf die Einsatzkräfte, die bei der Stadt Eschborn beschäftigt werden. Er betonte, es ist "an dem in den letzten 30 Jahren erfolgreich praktizierten System der Gewinnung von städtischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auch weiterhin zu arbeiten". Derzeit stehen tagsüber 11 städtische Bedienstete auch als ehrenamtliche Einsatzkräfte planbar für Feuerwehreinsätze zur Verfügung. Hinzu kommen in den nächsten Wochen zwei neue städtische Bedienstete, die eine Feuerwehrausbildung haben. Weitere ehrenamtliche Einsatzkräfte ergänzen diese Personaldecke.

Leider sind die Mitgliederzahlen in den Jugendfeuerwehren weiter gesunken. Gegenüber dem Jahresende 2007 sind es zum Ende des Jahres 2008 von ehemals 32 Jugendlichen nur noch 22 Mitglieder. So erfreulich es ist, dass von den Abgängern auch fünf Jugendliche in die Einsatzabteilung übergewechselt sind, betrübt ein wenig, dass einige Jugendliche den Wohnort verlassen haben oder  aus anderen Gründen aus der Jugendfeuerwehr ausgetreten sind. Hier müssen sich "die beiden Jugendabteilungen und alle Einsatzkräfte einbringen, um das Ziel der Mitgliedergewinnung erreichen zu können", sagte der Stadtbrandinspektor. 

Dass die Mitgliedschaft in den beiden Jugendfeuerwehren sehr interessant und erlebnisreich ist, zeigten die beiden Jugendfeuerwehrwarte Sascha Hohenberger und Daniel Jäck auf. So gehören Fahrradtouren, ein gemeinsames Fußballspiel, der Besuch der Sternwarte Frankfurt, der Besuch einer Feuer- und Rettungswache der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main, des Rebstockbads oder der Besuch einer Bowlingbahn ebenfalls zu den Aktivitäten in den Jugendfeuerwehren wie die Ausbildung und Übungen mit den Einsatzmitteln der Feuerwehren.

Erfreut zeigte sich Reinhold Quehl über die Zahl der im vergangenen Jahr  durchgeführten Schulungen im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes. So wurden in den städtischen und konfessionellen Kindertagesstätten 26 Brandschutzerziehungen durchgeführt. Die Nachfrage hier stieg um die Hälfte an und zeigt, "dass die Thematik von den Kindertagesstätten sehr ernst genommen wird", erklärte Reinhold Quehl. In den 9. und 10. Klassen der Heinrich-von-Kleist-Schule wurden ebenfalls in allen Schulzweigen Schüler zum Thema Brandschutz unterrichtet. Dabei blickte Stadtbrandsinspektor Reinhold Quehl äußerst stolz auf die Heinrich-von-Kleist-Schule, da sie es anlässlich einer Räumungsübung schafft, das gesamte Gebäude mit 1.200 Schülern innerhalb von zwei Minuten vollständig zu räumen. "Dies geschieht sehr diszipliniert und schnell", sagte der Feuerwehrchef in seinem Bericht.

Seinen Dank brachte Stadtbrandinspektor Reinhold Quehl der Stadtverwaltung und den städtischen Gremien gegenüber zum Ausdruck, welche die Feuerwehren "wieder ein Mal in vorbildlicher Weise unterstützt haben", wie er sagte. So stellte die Stadt Eschborn die finanziellen Mittel zur Beschaffung eines neuen Mannschaftstransportfahrzeugs und des Umweltschadensfahrzeugs für die Freiwillige Feuerwehr in Eschborn. Für die Freiwillige Feuerwehr Niederhöchstadt stehen die finanziellen Mittel für ein neues Löschgruppenfahrzeug bereit. In diesem Jahr erfolgt in Eschborn die Übergabe eines Löschgruppenfahrzeugs aus der Beschaffung des Landes Hessen und des neuen Umweltschadensfahrzeuges. Beide Fahrzeuge sind Ersatzbeschaffungen. Erster Stadtrat Matthias Geiger betonte, dass es dem Magistrat wichtig sei, dass die beiden Feuerwehren mit den nötigen Einsatzgeräten ausgestattet sind. Brandschutzdezernent Karlheinz Gritsch lobte das Umweltschadensfahrzeug als richtungsweisend. Es entlaste die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, da bei Einsätzen zur Beseitigung von Ölspuren auf öffentlichen Straßen weniger Einsatzpersonal gebunden werde. Brandschutzdezernent Karlheinz Gritsch stellte aus seiner Sicht klar, dass es der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung seien, die sich bei den Feuerwehren für ihre Arbeit zu bedanken haben. Sie können beide Feuerwehren lediglich "so ausstatten, dass das bestmögliche Material zu Verfügung" stehe. Die Einsatzkräfte seien es, denen "organisatorisch, körperlich und psychisch viel abverlangt" werde betonte wiederum Erster Stadtrat Matthias Geiger. Er sehe dies insbesondere in Zeiten, in der "die Klimaveränderung fühl- und sichtbar wird", und fügte weiter hinzu, dass es wichtig ist "darauf vorbereitet und gerüstet zu sein".

Bedeutung erlangen diese Worte mit Blick auf die Einsätze des vergangenen Jahres. Von den beiden Feuerwehren wurden 306 Einsätze abgearbeitet. Dabei wurden 3.335 Einsatzstunden durch die Einsatzkräfte geleistet. Große Unwetter, Zeichen der Klimawandlung, forderten die Freiwilligen Feuerwehren im März, Juli und November des letzten Jahres. Manchmal rücken die Einsatzkräfte aber auch zu eher vergnüglichen Einsätzen aus. Beispielhaft dafür stehen Einsätze zur Tierrettung einer verletzten Eule oder von jungen Käuzen, die mit Hilfe der Drehleiter von einem Baum geholt wurden. Zusätzlich zu den Einsätzen wurden 85 Brandsicherheitswachdienste durchgeführt.

Neben der ehrenamtlichen Tätigkeit für die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Eschborn, bringen sich einige Einsatzkräfte ebenfalls in Einheiten des Landkreises ein. So haben diese ihre Freizeit im Höhenrettungszug, bei der Gefahrstofferkundungsgruppe oder bei der Errichtung einer Gefahrstoffmesszentrale in der Zentralen Leitstelle des Main-Taunus-Kreises eingesetzt.

Zahlreiche Einsatzkräfte haben Lehrgänge an der Landsfeuerwehrschule oder im Ausbildungszentrum des Main-Taunus-Kreises besucht. Dadurch erfüllten 10 Feuerwehrmänner  eine der Voraussetzungen um in den nächst höheren Dienstgrad befördert zu werden. Zuvor hielt Reinhold Quehl fest, dass die "Einsatzkräfte hochmotiviert und mit tollem Engagement für die Stadt und ihre Bürger eintreten". Auch in der Zukunft müssen sich die Feuerwehren immer wieder neuen Herausforderungen stellen berichtete der Stadtbrandinspektor: "Dies ist nicht immer einfach, da es Kompromisse oder sogar Einschnitte erfordert. Die Feuerwehr ist ein stetiger Entwicklungsprozess".